Fünf Uhr morgens der Wecker klingelt, ich quäle mich aus dem Bett und mache mich mit meinem Rucksack auf den Weg zum Bahnhof und fahre erstmal nach Berlin. Dort treffe ich mich mit einer Freundin um mit der Bahn nach Wismar zu fahren. 4 Tage auf dem E9 von Wismar nach Warnemünde liegen vor mir. Die ersten drei Tage begleitet mich eine Freundin. Gegen halb zehn kommen wir in Wismar an. Der Himmel ist grau, es regnet aber nicht. Wir suchen uns erstmal ein Kaffee und werden so langsam wach. Von Wismar nach Lischow laufen wir durchs platte Land und sehen das Meer nur kurz bei Wismar. Wir laufen viel auf Asphalt, durch Siedlungen, an Feldern vorbei. Es ist kalt und Sprühregen macht es nicht besser. Ein heißer Tee oder Kaffee wäre jetzt super und mit dem Gedanken laufen wir nach Neuburg. Stellen aber fest sonntags hat der Bäcker zu. Wir machen eine kurze Pause und laufen direkt auf das Landgut Lischow zu. Hier übernachten wir bei der Familie Schröder, denen das Landgut seit 6 Generationen gehört und lauschen beim Abendessen den Geschichten von Herrn Schröder. Nach dem Frühstück brechen wir nach Rerik auf. Das Wetter wird besser und die Sonne kommt heraus. Mit guter Laune und Vorfreude aufs Meer laufen wir durch Rapsfelder, an Gutshäusern vorbei und kommen bei Klein Strömkendorf ans Salzhaff. Wir genießen den Blick auf das Meer, laufen am Strand entlang und essen am Zeltplatz ein Fischbrötchen. Der Weg führt oberhalb des Strandes entlang. Ein schmaler Pfad mit Sanddornbäumen und immer wieder der Blick auf das Meer und das Meer im Ohr. Es geht uns gut. Wir kommen durch Teßmannsdorf und müssen ein Stück Landstraße laufen, bevor wir links wieder auf einen Feldweg abbiegen und wieder das Meer im Ohr haben. In der Ferne sehen wir schon den Kirchturm von Rerik, nur der Weg scheint für den Moment endlos lang. Die Abendsonne scheint, als wir in Rerik im Hotel ankommen. Nach dem Essen genießen wir den Sonnenuntergang und fallen nur noch ins Bett. Am nächsten Morgen starten wir bei blauem Himmel an der Seebrücke Rerik. Wir laufen ein wenig am Strand entlang und dann führt der Weg wieder oberhalb der Steilküste entlang. Immer wieder gibt es Möglichkeiten an Strand zu gelangen. Der Weg führt uns heute durch das Naturschutzgebiet Riedensee. Dort verläuft der Weg quer durchs Schilf, es ist eher ein Pfad der auf einmal doch sehr matschig wird und wir weichen auf den Strand aus. Auf der Strecke merken wir wie anstrengend der Strand werden kann. Der Weg führt uns zum Leuchtturm Basdorf, und wir wagen es auf ein Cafè oder ein Kiosk zu hoffen. Und haben Glück, und wir gönnen uns ein Stück Kuchen und laufen gestärkt nach Kühlungsborn. Hier verabschiede ich meine Freundin und laufe die letzte Etappe alleine. Der nächste Morgen beginnt stürmisch, grau und kalt. Ich laufe oberhalb der Steilküste nach Heiligendamm, der Ort scheint recht mondän. Ich laufe am Strand entlang, beobachte Möwen, und mache mich weiter auf den Weg nach Warnemünde. Unterwegs komme ich am Grenzturm Börgerende vorbei und bekomme ein merkwürdiges Gefühl. Bin froh das ich heute hier laufen kann, ohne beobachtet zu werden. Von dort geht es durch den Gespensterwald Nienhagen nach Warnemünde. Die letzten Kilometer ziehen sich endlos, was sicherlich auch am Wetter liegt und an den gelaufenen Kilometern des Tages. Ich bin froh als vor dem Leuchtturm in Warnemünde stehe und an meinem Ziel bin. Mein Fazit, wandern mit Meeresrauschen im Ohr lohnt sich, ist Entschleunigung pur ..... Tag 1: Wismar - Lischow (20km) - Tag 2: Lischow - Alt Buckow - Rerik (24km) - Tag 3: Rerik - Kühlungsborn (19 km) - Tag 4: Kühlungborn - Heiligendamm - Warnemünde (27km) - Gesamtdistanz 90km
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Ein Kurztrip nach Stralsund lohnt sich. Die Hansestadt liegt am Strelasund, einer Meerenge der Ostsee. Die Altstadt ist liebevoll saniert und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Es ist zwar Winter und eisig, aber die Sonne scheint und ich mache mich den Weg zum Hafen und laufe spontan entlang der Sundpromenade zum Stralsunder Strandbad. Hier genieße ich einen faszinierenden Blick über die Ostsee und zur Insel Rügen, beobachte Schwäne und Möwen. Am Ende des Strandbades kann ich noch etwas entlang des Strelasund laufen, irgendwann laufe ich auf dem Radweg weiter. Auf Google entdecke ich, das im Kramerhof eine Möglichkeit einer Einkehr gibt, also laufe ich bis zum Kramerhof. Angekommen muss ich feststellen, das die Minimanufaktur Winterpause hat. Ich mache kehrt und laufe bei eisigem Wind auf dem Radweg wieder zurück in Richtung Stadt. Der führt parallel zur Promenade und schützt klein wenig vor dem Wind. In Höhe des Kniepertores laufe ich durch die Altstadt wieder zum Hafen. Dort gönne ich mir einen Kaffee mit Blick auf dem Hafen. Da ich schonmal vor dem Ozeaneum stehe, nehme ich das auch noch mit. Dort genieße ich zum Abschluss des Tages noch einen schönen Sonnenuntergang über den Dächern Stralsund. Ein schöner Tag in Stralsund und die Erkenntnis, das ich im Sommer nochmal kommen werde. Hafen Stralsund - Sundpromenade - Strandbad - Kramerhof - Knieper Tor - Altstadt - Hafen Stralsund - Distanz 13km Winter an der Ostsee ist Entspannung und Ruhe, die Strände sind nicht überlaufen und der Wind bläst mir um Ohren. Bei winterlichen Temperaturen steige ich in Stralsund in den Zug und bin einer knappen Stunde im Ostseebad Binz. Von dort will ich am Strand nach Sellin laufen und auf dem Hochuferweg zurück nach Binz, jedenfalls ist das mein Plan. In Binz angekommen laufe ich direkt vom Bahnhof in Richtung Strand. Ich bin happy, Meeresrauschen, Wellen. Was will Frau mehr :-) Ich laufe am Strand entlang, genieße einen Blick von der Seebrücke und lasse mir den eisigen Wind ins Gesicht wehen. Ich laufe weiter am Strand entlang und stehe vor einem Schild “Weg zum Wandern nicht geeignet„, nehme dann doch den Höhenwanderweg nach Sellin. Der geht durch einen Buchenwald, ständig hoch und runter, Wandern auf Rügen kann anstrengend sein. Ich werde aber immer wieder durch Ausblicke auf die Ostsee belohnt. Vereinzelt kommen mir andere Wanderer entgegen, ansonsten ist es ruhig. In Sellin angekommen wird der Wind unangenehm und es fallen Schneeflocken, aber ein Blick von der ältesten Seebrücke muss dann doch sein. Jetzt tut ein Kaffee gut, um mich wieder aufzuwärmen. Der Schnee hört auf und spontan laufe ich am breiten Sandstrand mit fast weißem feinen Sand weiter nach Baabe. Direkt am Wasser ist der Sandstrand ja sowieso fester und bequemer mit Schuhen zu belaufen, als wenn man durch den weißen Sand stapft. Es kommt es mir vor, als hätte ich so viel mehr „Bezug“ zum Meer – man konzentriert sich dabei so wunderbar auf die Wellen, Wellenausläufer, Möwen und Enten. Ich vergesse alles andere um mich und genieße es einfach nur. In Baabe angekommen, fahre ich mit dem Rasenden Roland zurück nach Binz. Im Winter fährt die Dampflok alle 2 Stunden und es ist ein Erlebnis für sich. Es war ein super schöner und erholsamer Tag auf Rügen. Ostseebad Binz - Ostseebad Sellin - Ostseebad Baabe - Distanz 12km |