Ich steige in Neukirch (West) aus dem Zug, hier beginnt der Oberlausitzer Bergweg. 6 Tage Wandern im kleinsten Mittelgebirge im Land liegen vor mir. Gleich zum Beginn gehts auf den Valtenberg (587 m), den höchsten Berg des Oberlausitzer Berglandes. Ein Aussichtsturm krönt die Kuppe, der heute geschlossen ist. Und so laufe ich weiter, vorbei an Granitsteinbrüchen, über Waldwege zum Gaststätte Waldhaus. Angekommen freue ich mich auf eine gemütliche Kaffeepause, stelle fest das montags geschlossen ist. Enttäuscht laufe ich weiter zur Grenze zu Tschechien. Plötzlich wird der Himmel dunkel und es wird windig, die ersten Tropfen und Donnergrollen im Hintergrund. Mitten in dem dunklen Tannenwald find ich es ein wenig gruselig. Ich laufe schnell weiter und bin froh als in der Prinz - Friedrich - August Baude ankomme, meinem Ziel für heute. Am nächsten Morgen laufe ich nach Sohland, komme an der Himmelsbrücke vorbei. Eine Sage prophezeit: Sie bricht zusammen, wenn ein Lügner sie überschreitet. Vorbei am Sohlander Stausee geht es auf die Kälbersteine (487 m). Hier genieße ich oben den Blick bis nach Böhmen. Über Waldwege gehts dann auf den Bieleboh (499 m). Mit Freude stelle ich fest das hier eine Baude steht, Dienstag hat die aber zu. Ich scheine vom Pech verfolgt und laufe weiter durch den Wald und an Feldern vorbei nach Neusalza - Spremberg. Von dort gehts dann morgens in Richtung Eibau. Es erstmal geht auf den Kuhberg (396 m). Über breite Forstwege komme ich zu einem kleinen Teich, der von der jungen Spree gespeist wird und weiter in Richtung Spreequelle. Von hier aus führt der Weg auf den Kottmar. Irgendwie finde ich den Weg nicht, ich frage Mountainbiker nach dem Weg. Die raten mir direkt nach Eibau zu laufen, da sich Regen ankündigt. Die Baude und der Turm auf dem Kottmar sind seit einigen Jahren geschlossen und sollen auch kein schöner Anblick sein, so laufe ich über Walddorf nach Eibau. In Eibau entdecke ich einen Bäcker und genieße auf einer Bank erstmal einen Kaffee und Kuchen. Im Hotel angekommen, fängt es dann auch an zu regnen. Abends sehe ich mir die Strecke für den nächsten Tag an. Ich merke das mir die 25km zu viel sind, zumal der letzte Teil der Strecke nur bergauf auf die Lausche geht. Und so steige ich morgens in Bus nach Großschönau. Ich laufe an den für die Gegend typischen Umgebindehäuser vorbei und genieße den Ausblick vom Hutberg (371 m). Hier treffe ich wieder auf meine eigentliche Route und laufe durch das Lausurtal nach Herrenwalde. Hier beginnt der Aufstieg ins Zittauer Gebirge. Die 4 km auf den Weberberg (670 m) wollen nicht enden und oben angekommen habe ich nicht mal eine Aussicht. Von dort aus führt der Kammweg entlang der Grenze zu Böhmen zur Lauscheborn, bevor es auf die Lausche (793 m) geht. Nach einem steilen Anstieg, genieße ich den Rundumblick auf die Landschaft als Belohnung für den heutigen Tag. Dann gehts bergab zur Sonnenbergbaude nach Waltersdorf. Abends genieße ich noch vom Biergarten die Aussicht und den Sonnenuntergang. Am nächsten Tag geht es über den Nonnenfelsen nach Oybin, ein wenig komme ich mir vor wie im Elbsandsteingebirge im Miniformat. Beeindruckend ist der Blick vom Felsen. Ich komme durchs Johnsdorf und die Ortschaft Hain bevor es dann wieder auf den nächsten Gipfel, den Hochwald (749 m) geht. Neben dem Aussichtsturm ist eine kleine Baude die zu eine Pause einlädt. Abwärts geht’s bis zum Gebirgspass Kammloch, dann über den Floßbergweg zum Kurort Oybin. Angekommen gehts erstmals ins Hotel, und dann gehts auf dem Berg Oybin. Ich bin beeindruckt von der Klosterruine, ein Besuch lohnt sich. Für mich war das der perfekte Abschluss des Tages. Relativ unspektakulär ging es am nächsten Tag dann meist bergab nach Zittau. 6 Tage Wandern im Mittelgebirge liegen hinter mir. Als Brandenburgerin bin ich eher plattes Land gewöhnt und ich habe Berghoch oft geflucht, geschwitzt und mir öfters mal die Frage gestellt, weshalb ich mir das eigentlich antue. Aber ich bin jeden Abend glücklich und zufrieden angekommen. Ich hatte nette Begegnungen am Wegesrand, habe tolle Ausblicke genossen und unberührte Natur genossen und werde irgendwann zum Wandern wieder in die Oberlausitz fahren. Tag 1: Neukirch-Sohland 19km - Tag 2: Sohland-Neusalza Spemberg 22km - Tag 3: Neusalza Spremberg-Eibau 18km - Tag 4: Großschönau - Waltersdorf 15km - Tag 5: Waltersdorf - Oybin 19km - Tag 6: Oybin-Zittau 13km - Gesamtdistanz 106km
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In Groß Köris steigen wir aus dem Regio und laufen durch den Ort in Richtung Klein Köris. Der Weg führt erst auf einem Radweg aus der Stadt an einem Sumpfgebiet entlang, bevor es in den Wald geht. Wir laufen an einem idylisch gelegenden Zeltplatz vor, bevor wir an das Ufer des Tonsee stoßen. Der Weg führt uns direkt am Ufer entlang, wir geniessen die Ruhe am See. Dann kommen an einem technischen Denkmal vor. Wir erfahren, das hier einmal Ton für die Ziegelherstellung gefördert wurde. Weiter geht es durch die Siedlung Klein Köris, wieder in den Wald. Hier kommen wir an der Oberförsterei Hammer vorbei, in dem denkmalgeschützten Gebäude aus dem Jahr 1737 befand sich zunächst das preußische Forstamt. Es wurde in den Jahren 1897 und 1898 zu einem repräsentativen Gebäude ausgebaut und ist im Jahr 2015 der Sitz der Forstverwaltung. Wir folgen der Wegweiser des E10 in Richtung Märkisch Buchholz und entdecken ein Lesepult am Wegesrand. Jetzt laufen wir auf dem Lehrpfad Lesefährten Waldweisen, de an der Dahme entlang durch den Wald führt. Dann plötzlich ziehen dunkle Wolken auf und die ersten Tropfen fallen. Schnell holen wir die Regenjacken aus dem Rucksack und laufen weiter in der Hoffnung es ist nur ein kurzer Schauer und es zieht kein Gewitter auf. Dann hören wir den Donner, hinter uns wird es dunkel am Himmel. Es ist nicht nur ein kurzer Schauer, es regnet und von der Strecke nehmen wir nicht mehr viel wahr. Ein kurzer Blick auf die Dahme, eigentlich ein schöner Platz für eine Rast bei Sonnenschein. Heute laufen wir schnell weiter und hoffen schnell in Märkisch Buchholz anzukommen. Nass und durchgefroren entscheiden wir uns in Märkisch Buchholz in den Bus zu einem Bahnhof zu steigen und hoffen auf einen Kaffee. Laut Google soll es dort auch am Markt eine Gastwirtschaft geben. Im Regen kommen wir am Marktplatz an, der Bus fährt in 2 Stunden, aber solange wir den Kaffee im Trocknen bekommen ist alles gut. Angekommen stehen wir vor Hermanns Marktwirtschaft, setzen uns erstmal an den Tresen, der ist wenigstens überdacht. Während wir den ersehnten Kaffee genießen, hört es auf zu regnen und so langsam zeigt sich die Sonne. Wir bleiben noch ein wenig im schönen Garten, staunen über Kunst und laufen dann doch nach Halbe zum Bahnhof. Dort steigen wir nach einem schönen Wandertag wieder in die Regionalbahn nach Berlin. Groß Köris - Klein Köris - Hammer - Märkisch Buchholz - Halbe - Distanz 20km Ich treffe mich morgens mit Freunden in Berlin. Die Sonne scheint und es ist warm, als wir in den Zug nach Lübben steigen. Mit dem Bus geht es dann von Lübben nach Schlepzig. Angekommen gönnen uns erstmal beim Bäcker einen Kaffee. Gestärkt und mit guter Laune starten wir und folgen dem Wegweiser Richtung Lübben. Wir laufen durch den idyllischen Ort, an Deutschlands erste Roggen-Whiskey-Destillerie vorbei. Mittlerweile sind es 30 Grad im Schatten und Whiskey ist wohl heute keine so gute Idee. Wir hoffen auf einen schattigen Weg nach Lübben, merken schnell, das ist heute Wunschdenken. Um so mehr freuen wir uns über jeden Baum der Schatten wirft. Teilweise laufen wir wellenartig auf dem Weg um im kühlen Schatten zu bleiben. Wir laufen am Inselteich vorbei, geniessen den Blick aufs Wasser und machen Pause am Uferrastplatz Petkampsberg. Hier gönnen wir uns ein Eis und beobachten die vorbei fahrenden Paddelboote. Dann gehts weiter auf deichartigen Kieswegen von einem Fischeich zum anderen. An einem der Teiche machen wir kurz Rast und beobachten aus dem Wasser springende lustige Karpfen. Der Weg führt uns über eine alte Bahntrasse an der Spree entlang nach Lübben. Hier laufen wir auf dem Gurkenradweg, heute sind nicht viele Radfahrer unterwegs. Über eine Brücke kommen wir zum Gasthaus Lehnigksberg, dort biegen wir ab in Richtung Pfaffenberge. Durch den Wald geht`s nach Hartmannsdorf, einem Ortsteil von Lübben. Hier haben wir für heute eine FeWo, wo wir nach 16 km vollkommen fertig ankommen. Über 30 Grad und wandern, ist dann doch anstrengend. Eine kurze Dusche und wir machen uns auf zum Abendessen nach Lübben. Der Weg an der Straße zieht sich wie Gummi. Die erste Gelegenheit die sich bietet nehmen wir wahr, um essen zu gehen. Wir sitzen im Biergarten und geniessen erstmal die Ruhe, das rumsitzen und später das Essen. Irgendwann am Abend laufen wir wieder zur FeWo. Sitzen dann noch am Teich, hören den Fröschen zu und gehen ziemlich fertig ins Bett. Am nächste Morgen sind es beim aufwachen schon 35 Grad. Gemütlich und langsam laufen wir die 4km von Hartmannsdorf nach Lübben, frühstücken erstmal im klimatisierten Bäcker. Den eigentlichen Plan heute von Lübben nach Lübbenau zu laufen, lassen wir wegen der Hitze ausfallen. Wir legen uns in der SpreeLagune Lübben auf die Wiese und geniessen einfach den Tag bevor wir wieder in die Bahn nach Berlin steigen. Schlepzig - Petkampsberg - Lehnigksberg - Pfaffenberge - Lübben - Distanz 15km
Ich treffe mich morgens mit einer Freundin auf dem Bahnsteig Berlin Friedrichstraße um mit der RE nach Zossen zu fahren. Vom Bahnhof Zossen laufen wir ein Stück am Nottekanal entlang zum Marktplatz und folgen der Wegweiser des E10 nach Kallinchen. Vorbei an Wohngebieten laufen wir auf einem Radweg durch den Wald teils durch freies Gebiet und kommen an einem alten Friedhof vorbei nach Schöneiche. Am Ortsende werden wir von einem lustigen und liebevoll gepflegten Rastplatz überrascht. Hier machen wir Rast und genießen noch die Sonnenstrahlen, später ändert sich das. Weiter gehts durch den Wald, an einem Offroadpark entlang nach Kallinchen. Hier machen wir im Alten Krug Pause und laufen weiter zum Motzener See. Hier führt uns der Weg über die Seestraße am Campingplatz und Häusern vorbei in Richtung Motzen. Bis jetzt führte der Weg überwiegend über Asphalt und es fängt an zu nerven. Häuser gucken finde ich ganz nett, aber Natur wäre mir jetzt lieber. Die Sonne ist zwar schön, es ist der erste Sommertag mit 27 Grad und das Shirt fängt an zu kleben. Weiter geht’s in Richtung Motzen. Wir folgen dem Wegweiser und biegen auf eine alte Kopfsteinpflasterstraße die über ein Sumpfgebiet zum Töpchiner See führt. Hier verlassen wir die Straße, laufen einen Trampelpfad direkt am Ufer des Sees entlang bis wir auf das Kopfsteinpflaster müssen. Jetzt geht’s gerade aus über einen Waldweg in Richtung Groß Köris. Laut Wegbeschreibung müssen wir noch einmal links abbiegen und sind es nur noch ein paar Kilometer geradeaus bis zum Ziel. Wir verpassen den Abzweig und stellen das erst paar Kilometer fest. Ein kurzer Blick auf das Handy. Es sieht aus, der das wir nicht ganz zurückmüssen und auf einem anderen Weg durch Wald laufen können. Um wieder auf den eigentlichen Weg zu treffen. der Plan. Der Weg ist eine Schotterstraße, egal wir laufen weiter. In sichtbarer Weite entdecken wir einen meterhohen Wall vor uns. Skeptisch laufen wir weiter und stehen promt vor einer Baustelle. Hier ist ein Graben mit einer großen Rohrleitung. Später lese ich es ist eine Erdgasleitung die hier verlegt wird, Hier kommen wir nicht auf die andere Seite, nach 20km in den Beinen habe ich keine Lust mehr auf Experimente. Und ich bin dankbar über einen guten Handyempfang. Wir stellen fest der Weg führt nach Töpchin und von dort fährt ein Bus. Plan B steht und wir laufen die 3km nach Töpchin und fahren mit dem Bus nach Groß Köris zum Bahnhof. Auf die RE warten stellen wir fest, trotzallem war es ein schöner Tag. Insgesamt sind wir heute 23 Kilometer gelaufen, davon gefühlte 15km auf befestigten Wegen die anstrengend waren.. Bhf. Zossen - Schöneiche - Kallinchen - Motzen - Töpchin - Distanz 23km Fünf Uhr morgens der Wecker klingelt, ich quäle mich aus dem Bett und mache mich mit meinem Rucksack auf den Weg zum Bahnhof und fahre erstmal nach Berlin. Dort treffe ich mich mit einer Freundin um mit der Bahn nach Wismar zu fahren. 4 Tage auf dem E9 von Wismar nach Warnemünde liegen vor mir. Die ersten drei Tage begleitet mich eine Freundin. Gegen halb zehn kommen wir in Wismar an. Der Himmel ist grau, es regnet aber nicht. Wir suchen uns erstmal ein Kaffee und werden so langsam wach. Von Wismar nach Lischow laufen wir durchs platte Land und sehen das Meer nur kurz bei Wismar. Wir laufen viel auf Asphalt, durch Siedlungen, an Feldern vorbei. Es ist kalt und Sprühregen macht es nicht besser. Ein heißer Tee oder Kaffee wäre jetzt super und mit dem Gedanken laufen wir nach Neuburg. Stellen aber fest sonntags hat der Bäcker zu. Wir machen eine kurze Pause und laufen direkt auf das Landgut Lischow zu. Hier übernachten wir bei der Familie Schröder, denen das Landgut seit 6 Generationen gehört und lauschen beim Abendessen den Geschichten von Herrn Schröder. Nach dem Frühstück brechen wir nach Rerik auf. Das Wetter wird besser und die Sonne kommt heraus. Mit guter Laune und Vorfreude aufs Meer laufen wir durch Rapsfelder, an Gutshäusern vorbei und kommen bei Klein Strömkendorf ans Salzhaff. Wir genießen den Blick auf das Meer, laufen am Strand entlang und essen am Zeltplatz ein Fischbrötchen. Der Weg führt oberhalb des Strandes entlang. Ein schmaler Pfad mit Sanddornbäumen und immer wieder der Blick auf das Meer und das Meer im Ohr. Es geht uns gut. Wir kommen durch Teßmannsdorf und müssen ein Stück Landstraße laufen, bevor wir links wieder auf einen Feldweg abbiegen und wieder das Meer im Ohr haben. In der Ferne sehen wir schon den Kirchturm von Rerik, nur der Weg scheint für den Moment endlos lang. Die Abendsonne scheint, als wir in Rerik im Hotel ankommen. Nach dem Essen genießen wir den Sonnenuntergang und fallen nur noch ins Bett. Am nächsten Morgen starten wir bei blauem Himmel an der Seebrücke Rerik. Wir laufen ein wenig am Strand entlang und dann führt der Weg wieder oberhalb der Steilküste entlang. Immer wieder gibt es Möglichkeiten an Strand zu gelangen. Der Weg führt uns heute durch das Naturschutzgebiet Riedensee. Dort verläuft der Weg quer durchs Schilf, es ist eher ein Pfad der auf einmal doch sehr matschig wird und wir weichen auf den Strand aus. Auf der Strecke merken wir wie anstrengend der Strand werden kann. Der Weg führt uns zum Leuchtturm Basdorf, und wir wagen es auf ein Cafè oder ein Kiosk zu hoffen. Und haben Glück, und wir gönnen uns ein Stück Kuchen und laufen gestärkt nach Kühlungsborn. Hier verabschiede ich meine Freundin und laufe die letzte Etappe alleine. Der nächste Morgen beginnt stürmisch, grau und kalt. Ich laufe oberhalb der Steilküste nach Heiligendamm, der Ort scheint recht mondän. Ich laufe am Strand entlang, beobachte Möwen, und mache mich weiter auf den Weg nach Warnemünde. Unterwegs komme ich am Grenzturm Börgerende vorbei und bekomme ein merkwürdiges Gefühl. Bin froh das ich heute hier laufen kann, ohne beobachtet zu werden. Von dort geht es durch den Gespensterwald Nienhagen nach Warnemünde. Die letzten Kilometer ziehen sich endlos, was sicherlich auch am Wetter liegt und an den gelaufenen Kilometern des Tages. Ich bin froh als vor dem Leuchtturm in Warnemünde stehe und an meinem Ziel bin. Mein Fazit, wandern mit Meeresrauschen im Ohr lohnt sich, ist Entschleunigung pur ..... Tag 1: Wismar - Lischow (20km) - Tag 2: Lischow - Alt Buckow - Rerik (24km) - Tag 3: Rerik - Kühlungsborn (19 km) - Tag 4: Kühlungborn - Heiligendamm - Warnemünde (27km) - Gesamtdistanz 90km Endlich Frühling und es geht weiter auf dem E10 durch Brandenburg. Von Stücken ging es am Samstag nach Trebbin. Mit dem Bus kommen wir von Potsdam aus nach Stücken und ab Trebbin fährt die Regionalbahn zurück nach Berlin. Bei Sonnenschein steigen wir in Potsdam in den Bus und starten die Wanderung mit guter Laune im idyllischen Stücken. Ich mag die Ecke, am Gartenzaun gibt es immer etwas zum einkaufen. Von Stücken geht es die Straße entlang nach Blankensee. Zwar ist es nicht ganz toll auf der Asphaltstraße zu laufen, aber die Aussicht links und rechts der Straße und das Vogelgezwitscher entschädigt. In Blankensee angekommen, gehört für mich ein Besuch der Bäckerei dazu. Ein Kaffee zum Mitnehmen und ein Stück Kuchen muss sein. Ein kurzer Abstecher zum Schloss Blankensee lohnt sich auf alle Fälle, bevor wir den Blick auf den See bei herrlichem Sonnenschein genießen. Wir stellen fest, hier müssen wir noch mal hin. Schon alleine wegen der Einkaufsmöglichkeiten am Gartenzaun. Weiter geht es an Feldern vorbei in Richtung Stangenhagen, bis jetzt ist auch alles ausgeschildert. In Dorf Stangenhagen merken wir doch, das wir wohl doch den Weg einfach weiter gerade aus gefolgt sind. Laut Karte hätten wir kurz vor Stangenhagen abbiegen müssen. Also den Weg wieder zurück und versteckt steht der Wegweiser. Also laufen wir den Feldweg entlang, beobachten "Gänse" jedenfalls sieht es von weitem danach aus. Eine kleine Pause am Feldrand, wir lassen uns die Sonne ins Gesicht scheinen und laufen dann durch den Wald in Richtung Löwendorf, dann gehts zum Aussichtsturm auf den 103 m hohen Berg. Wir steigen die Treppen auf den knapp 22 m hohen Turm und haben einen herrlichen Ausblick auf die umliegende Landschaft, bis zur Berlin laut Schild soll man auch den Fernstehturm sehen. Wir sehen ihn nicht, so klar ist es dann auch nicht. Es geht nochmal ziemlich steil den Berg runter und dann sind wir im Ort Trebbin und laufen an bunt restaurierten Häusern nach Trebbin. Im Ort gönnen wir uns dann beim Bäcker einen Kaffee und Stück Kuchen, bevor wir dann zum Bahnhof laufen und wieder nach zurück nach Berlin fahren. Es war eine schöne, abwechslungsreiche Wanderung. Stücken-Blankensee-Löwendorf-Trebbin-Distanz 18km Bei Sonnenschein treffe ich mich am Hauptbahnhof Potsdam mit einer Freundin um auf dem E10 von Potsdam nach Saarmund zu laufen. Eine kurze Etappe und wir wollen in Saarmund entscheiden, ob wir noch ein Stück weiter bis nach Fresdorf zu laufen. Von dort fährt eine Buslinie nach Potsdam. Startpunkt der Etappe ist das Wegekreuz am Brauhausberg. Hier kreuzen sich des E10 und E11 in Potsdam. Ich lese dort, bis nach Südtirol sind es noch 1400 Kilometer. Erstmal folgen wir der Markierung Richtung Saarmund, wir laufen in die Ravensberge und kommen über den kleinen Ravensberg zum Teufelssee. Hier machen wir eine kurze Pause und genießen die Sonnenstrahlen. Wir verlassen die Ravensberge, queren die Bahngleise und laufen an Pferdekoppeln weiter in Richtung Saarmund. Wir laufen über Feldwege, durch kurze Waldstücke, genießen weite Blicke über Felder, Wiesen und die bunten Herbstfärbungen der Bäume. Am Ortsrand von Langerwisch kommen wir an einer alten Windmühle vorbei. Weiter geht es auf einem Feldweg entlang der Bahngleise. Wir unterqueren die Autobahn und folgen dem Wegweiser zum Flugplatz Saarmund. Es ist kein Weg zu erkennen, nur Wiese und Feld. Ich bin erst skeptisch, aber aus der Wiese wird ein Trampelpfad und ein schmaler Weg parallel zur Autobahn. Wir überqueren die Straße und sind auf dem Gelände des Flugplatzes. Der Vertrag von Versailles verbot 1918 in Deutschland das Fliegen mit Motorflugzeugen. Durch dieses Verbot rückte die Entwicklung des Segelflugs in Deutschland in den Vordergrund. In den 20er Jahren entstand hier ein Segelfluggelände. Heute heben hier Ultraleichtflugzeuge ab und es fliegen Modellflugzeuge durch die Luft. Wir beobachten einen kurzen Moment die Modellflugzeuge und laufen weiter auf den Berg und genießen die Aussicht auf die Landschaft und das großartige Wetter. Es ist kurz nach 15 Uhr und wir entscheiden weiter bis Fresdorf zu laufen. Das Wetter ist viel zu schön und der letzte Bus zurück nach Potsdam fährt um 19 Uhr. Ab jetzt beginnt eine für brandenburgische Verhältnisse "bergige" Strecke. Gleich zu Beginn geht es über den Saarmunder Berg, danach bergauf und bergab über eine ganze Reihe von Hügeln. Brandenburger Berge sind nicht hoch, wenn es auf den letzten Kilometern nur noch bergauf und bergab geht wirds anstrengend. Die Strecke ist toll, abwechslungsreich und die Abendsonne lacht durch die Bäume. Kurz hinter dem Backofenberg kommen wir an einer kleinen Straße raus, auf der wir nach Fresdorf kommen. Vor uns geht die Sonne über Feldern unter und gegen 18 Uhr kommen wir in am Ziel an. Wir sind zwar fertig, nach 25 km in den Waden glücklich. Wir sind uns einig, es war eine tolle und abwechslungsreiche Wanderung. Hbf. Potsdam - Kleiner Ravensberg - Teufelssee - Siedlung Tannenberge - Eichberg - Saarmund Flugplatz - Zübchenberg - Backofenberg - Tremsdorfer Straße - Bushaltestelle Fresdorf - Distanz 26km Von Werder an der Havel führt der Europäische Fernwanderweg 10 durch den Wildpark Pirschheide und folgt dem Ufer des Templiner Sees zur Neustädter Havelbucht und zum Hauptbahnhof Potsdam. Für mich ist es Wandern vor der Haustür. Mit Freunden treffe ich mich am Bahnhof in Werder und wir laufen bei Sonnenschein los. Von der Eisenbahnbrücke geniessen wir den ersten Blick über den Zernsee. Wir laufen den Uferweg entlang, kommen an Villen und Wohnhäuser vorbei. Mit einer Frau kommen wir ins plaudern und dürfen auf ihren Steg. Vom Steg aus lassen wir und die Sonnen ins Gesicht strahlen und geniessen den tollen Blick auf die Insel Werder. Weiter geht es entlang der Havel durch die Siedlung Wildpark West. Von der Fähranlegerstelle haben wir nochmal einen schönen Blick auf Werder und laufen über den Amselweg an Wiesen vorbei in den Wildpark Pirschheide. Der Weg führt uns durchs Waldgebiet entlang der Bahnstrecke zur Bundesstraße. Hier queren wir die Straße und laufen am Bahnhof Pirschhheide vorbei zum Templiner See. Hier laufen wir dann auf der Uferpromenade nach Potsdam. Wir kommen am Kongresszentrum, am Olympiastützpunkt Potsdam und an tollen Ausblicksstellen vorbei. In der Strandbar am Persiusspeicher machen wir Rast und geniessen bei einem leckeren Cocktail die Sonne. Das letzte Stück entlang der Havel, kürzen wir etwas ab. Wir laufen nicht die Havelbucht entlang, sondern laufen über die Eisenbahnbrücke. Von dort haben wir einen tollen Blick über die Havel auf die Seerose und die Moschee. Weiter gehts über den Lustgarten zum Bahnhof Potsdam. Eine schöne, wasserreiche und abwechslungsreiche Strecke. Bhf. Werder - Wildpark West - Wildpark Pischheide - Reinhold-Mohr-Ufer - Templiner See - Neustädter Havelbucht - Lustgarten - Bhf. Potsdam - Distanz 15km Mit der Bahn komme nach Wustermark und von Werder zurück nach Potsdam / Berlin. Zur Not kann ich unterwegs mit dem Bus ab Phöben nach Werder oder Potsdam fahren. Mit diesem Hintergrundwissen mache ich mich mit einer Freundin auf den Weg. Wir starten früh in Wustermark, gönnen uns erstmal beim Bäcker einen Kaffee. Die Wegweiser im Ort sind gut, später werden diese weniger. Bis Paretz führt der Weg entlang des Hafenkanal. Die Landschaft ändert sich immer wieder. Wir geniessen weite Sichten über Felder, laufen durch ein Sumpfgebiet und durch Buschow-Karpzow. Das einzige was immer wieder gleich bleibt sind die blauen Brücken über den Kanal. Wir sind in Paretz, ein kleines Dorf mit Schloss und einem kleinen Park, angekommen. Die Hälfte der Strecke haben wir geschafft, gönnen uns einen Kaffee, ein Stück Kuchen und genießen die Sonne. Von Paretz aus geht es weiter nach Ketzin, wo wir mit der Fähre auf die andere Seite der Havel kommen. Von dort laufen wir auf einem Feldweg nach Phöben, kommen an Pferdekoppel vorbei und dann doch ein Stück auf dem Havelradweg laufen. Hier ändert sich die Landschaft wieder. Wir sind im Obstanbaugebiet angekommen und pflücken uns ein paar Äpfel und Pfirsiche am Wegesrand. An der Bushaltestelle überlegen wir kurz und entscheiden bis zum Bahnhof Werder zu laufen. Wir folgen dem Wegweiser des E10 in Richtung Werder und laufen durch den Wald auf den Wachtelberg. Hier genießen wir die Aussicht und laufen weiter. Ab hier ist der Weg wieder gut markiert. Auf dem Weg kommen wir an einem Golfplatz vorbei, durch das Dorf Kremnitz und laufen am Ufer des Plessower Sees nach Werder. Am See genießen wir den Sonnenuntergang, ein perfekter Abschluss eines schönen Tages. Am Bahnhof angekommen, ist es mittlerweile dunkel und wir sind platt, spüren unsere Muskeln und Füße aber sind überglücklich. Es war eine tolle und abwechslungsreiche Strecke, die nie langweilig wurde. Bhf. Wustermark - Havelkanal / Buschow Karpzow - Paretz - Ketzin Fähre - Phöben - Wachtelberg - Kemnitz - Plessower See - Bhf. Werder - Distanz 35km Bei sommerlichen Temperaturen treffe ich mich mit Freunden in Henningsdorf. Wir laufen das nächste Stück auf dem E10. Ziel der Etappe ist Wustermark, mit Ausstiegsmöglichkeit in Brieselang. In Henningsdorf angekommen laufen wir durch die Einkaufsstraße, am Friedhofhof entlang raus aus der Stadt. Kurz hinter der Stadt fällt und der Postmeilenstein auf. Wir lesen hier verlief der Hauptpostkurs Berlin-Hamburg. Ich finde ja immer wieder Wandern bildet ... Wir laufen auf Sandwegen durch Kiefernwälder und offene Landschaften. wir kommen an Maisfeldern vorbei die gold in Sonne leuchten, durch die Trockenheit der letzten Monate ist alles vertrocknet. Der Weg führt uns in das Dorf Schönewalde, an etllichen Pferdekoppeln vorbei. Der Ort ist idylisch und gefällt uns, nur an einem Cafè laufen wir leider nicht vorbei. Hinter Schönewalde laufen wir am Havelkanal mit seiner abwechslungsreichen, stillen Uferlandschaft entlang und geniessen die weiten Blicke über das Brandenburgen Land. Der Himmel ist wolkenlos und die Sonne brennt, wir suchen uns einen Rastplatz am Havelufer und kühlen die Füsse im "kühlen" Nass. Wir laufen weiter am Ufer des Havelkanals und quer übers offene Feld in Richtung Brieselang. Als der Feldweg in den Wald führt, sind wir froh im Schatten der Bäume zu laufen und kommen in Brieselang an. Mitterweile sind wir gute 20 km bei 30 Grad und Sonnenschein gelaufen und sind geschafft. Als wir kurz vor dem Bahnhof eine Einkehrmöglichkeit entdecken, gönnen wir uns einen Eisbecher und beschließen die Wanderung in Brieselang zu beenden. Mit der Regionalbahn fahren wir nach Berlin zurück. Es war eine schöne und abwechslungsreiche Wanderung, nur die Ausschilderung hätte besser sein können ;-) Bahnhof Hennigsdorf - Schönwalde Dorf - Havelkanal - Bahnhof Brieselang - Distanz 22km Mit Freunden laufe ich das nächste Stück auf dem E10. Nach Nassenheide kommen wir von Berlin aus gut mit der Bahn. In Nassenheide angekommen laufen wir erstmal ein Stück auf der Straße und folgen dem Wegweiser Richtung Friedrichstal. Wir laufen durch eine Allee an Feldern und Weiden vorbei. Wir besichtigen Angelteiche und sind erstaunt, dass es künstlich angelegte Teiche gibt, in denen man angeln kann. Bei Sonnenschein laufen wir auf Feldwegen und durch den Wald nach Friedrichsthal und kommen an den Oder-Havel Kanal. Entlang des Kanals führt ein Weg neben dem asphaltierten Radweg zur Lehnitzschleuse. Wir geniessen den Sonnenschein und beobachten die Boote. Auf der Strecke kommen uns zwei Wanderer mit großen Rucksäcken entgegen, wir unterhalten uns kurz. Sie sind in Oranienburg gestartet und laufen bis auf dem E10 bis Waren an der Müritz. Das sind 220 km in vier Tagen, wir haben Respekt und wünschen den beiden alles Gute. An der Schleuse angekommen, überqueren wir die Straßenbrücke und laufen den Uferweg am Lehnitzsee entlang. Hier genießen wir schöne Blicke auf den See und kommen an schönen Wohnhäusern vorbei. In Lehnitz kommen wir an der Eisdiele Eisspatz vorbei, machen eine Pause und haben uns das Eis und den Kaffee verdient. In Lehnitz haben wir die Gelegenheit nach 17 km in S-Bahn nach Berlin zu steigen. Wir überlegen kurz und entscheiden uns bis Birkenwerder zu laufen. Laut Handy sind das noch acht Kilometer. Wir laufen einen Waldweg entlang bis zur Autobahn und durch Unterführung einfach am Wasser entlang weiter. Der Weg ist schön, nur hört der auf einmal auf. Ein kurzer Blick aufs Handy und wir stellen fest, falsch abgebogen. Wir versuchen trotzdem weiterzulaufen, die Richtung stimmt stehen dann aber auf einer Wiese und entscheiden uns doch wieder den vorgesehenen Weg zu kommen und das Stück an der Autobahn entlang nach Birkenwerder zu laufen. Hier laufen wir dann an der Briese entlang in die Stadt und kommen geschafft aber glücklich nach 27 km am Bahnhof an. Nassenheide -Friedrichsthal - Lehnitzsee - Pinnow - Birkenwerder - Distanz 27km Der Elsterperlenweg ist ein ca. 72 km langer Rundwanderweg im nordöstlichen Vogtland durch das mittlere Elstertal. Start- und Endpunkt des Weges ist die Stadt Greiz. Mit dem Auto bin ich in drei Stunden dort, mit der Bahn ist Greiz von Berlin ebenfalls in ca. drei Stunden zu erreichen. Gute Vorrausetzungen für mich um auszutesten, ob mir ein paar Tage alleine wandern Spaß macht. Ich laufe den Weg in vier Tagen und übernachte in Greiz und Berga. In Wünschendorf bekomme ich keine Übernachtung. Was nicht weiter schlimm ist, mit der Vogtlandbahn komme ich in ein paar Minuten von Berga nach Wünschendorf. Ich starte am Greizer Park, laufe am Sommerpalais vorbei, dann geht es über eine Brücke bergan zur Idahöhe und auf naturbelassenen Wegen durch den Wald. Ich genieße den ersten Ausblick von der Teufelskanzel. Der Weg ist gut ausgeschildert und verlaufen geht eigentlich nicht. Ich schaffe es an der Lehnamühle, wahrscheinlich gehört verlaufen für mich mit zum Wandern. Nach einem Umweg bin ich wieder auf dem Weg. Der erste Tag geht super. Ich genieße neue Eindrücke, Ausblicke und Weitblicke über Felder und Dörfer. Geschafft aber glücklich komme ich in Berga an. Am zweiten Tag finde ich den Einstieg nicht gleich, laufe über einen Radweg, bevor ich wieder die Markierung EPW sehe. Es geht zur Clodramühle parallel zur Weißen Elster, die ich aber nicht wirklich sehe. Kurz vor der Clodramühle mache ich Rast an einem Wehr und ab der Mühle laufe ich nur noch durch den Wald, wirkliche Ausblicke kommen nicht. Ich finde es langweilig alleine. Ich überlege, ob das jetzt wirklich so eine gute Idee von mir ist alleine zu laufen. Nach Wünschendorf laufe ich weiter am Kloster Mildenfurth vorbei. Angekommen in Wünschendorf fahre mit der Bahn wieder zurück nach Berga, um am nächsten Tag wieder nach Wünschendorf zu fahren. Am nächsten Morgen starte ich in Wünschendorf und laufe gleich einen Berg hoch in den Märchenwald, komme mir vor wie Hänsel und Gretel. Es macht mir wieder Spaß zu laufen. Landschaftlich wird es abwechslungsreicher und auch anspruchsvoller, ich laufe durch den Wald, Berg rauf und runter, durch Felder, an einem Bach und an stillgelegten Bahngleisen vorbei. Dann komme ich an zwei Wegweisern vorbei, an dem einen steht EPW „trittsicher und höhentauglich“, an dem andern EPW bequemer Talweg. Ich überlege kurz und entscheide mich für den Talweg nach Berga. Ganz höhentauglich bin ich nicht und alleine will ich kein unnötiges Risiko eingehen. Der Talweg ist schön. Ich habe immer wieder Blicke auf den Fluss und komme wieder in Berga an. Am nächsten Morgen laufe über Eula nach Greiz. Die Strecke ist schön, anfangs mit weiten Blicken übers Vogtland, laufe dann wieder durch den Wald, genieße ein paar Blicke ins Elstertal. In Neumühle mache ich am Elsterwehr Pause und laufe dann über den Schlötengrund nach Greiz. Ich habe das Gefühl den letzten Teil des Weges nur noch stetig bergauf zu laufen, um zum Ende einen Blick vom weißem Kreuz auf Greiz zu haben. Dann gehts es bergab nach Greiz und ich bin am oberen Schloss angekommen und glücklich. Mir hat der Elsterperlenweg gefallen. Nicht ganz herausfordernd, aber doch abwechslungsreich und ab und zu anstrengend. Wald und Weitblicke wechseln sich ab, was ich mag. Mit dem Abschnitt des Zehnmarkwegs, den ich nicht gelaufen bin, ist auch etwas Abenteuer dabei. Auch ist der Elsterperlenweg nicht überlaufen, mir sind an den vier Tagen nur zwei Wanderer und ein paar Radfahrer begegnet. Meine Erkenntnis ist, ein paar Tage kann ich ganz gut alleine laufen. Es hat den Vorteil, dass man sein eigenes Tempo laufen kann, sich die Strecke selber einteilen kann und man lernt sich selber zu motivieren. Allerdings ist es auch schön, wenn man sich gegenseitig motivieren kann und Gedanken austauschen. Das hat mir meist den letzten Kilometer am Tag gefehlt oder wenn der Weg mal etwas eintönig war. Tag 1: Greiz - Berga (25km) / Tag 2: Berga - Wünschendorf (17km) / Tag 3: Wünschendorf - Berga (16km) / Tag 4 Berga - Greiz (20km) - Gesamtdistanz 78km „Das zumeist offene, hügelige Land erlaubt wiederholt schöne, freie Blicke. Alte Alleen wechseln mit unterschiedlichen Waldstücken und Abschnitten durch Feld und Wiese.“ Die Beschreibung und die Bemerkung das die Strecke überwiegend auf unbefestigten Wegen führt, lassen Vorfreude auf die Wanderung aufkommen. Mit Freunden mache ich mich trotz schwül warmen Sommerwetters auf dem Weg. Mit der Bahn fahren wir nach Zehdenick und laufen dann in Richtung Falkenthal. Am Stadtrand kommen wir an grasenden Alpakas vorbei, die wir niedlich finden. Weiter geht es durch Wald und Feldern entlang zur Siedlung Falkenthal Ausbau. Dann ist der eigentliche Weg wegen Sturmschäden gesperrt. Kurz überlegen wir, ob wir die Sperrung ignorieren, aber entscheiden uns über Falkenthal zu laufen und kommen von dort wieder auf den Wanderweg. Dort stehen wir das erste Mal in einem Windpark und machen eine kurze Pause. Der Himmel wird dunkler und auch Wind macht sich bemerkbar, wir hoffen der Regen zieht an uns vorbei. Weiter gehts nach Liebenberg, plötzlich hört der Weg auf. Laut Handy sind wir aber auf dem richtigen Weg und so laufen auf dem Feld weiter. Dann ist der Weg wieder da und führt in den Schlosspark Liebenberg. Genießen können wir das Stück allerdings nicht, da wir gleich von „Monstermücken“ überfallen werden. Wir sind dann froh als wir das Schloss erreichen und machen erstmal Kaffeepause und genießen den Blick auf den Schlosspark. Ein kurzer Stop im Hofladen und weiter geht es in Richtung Nassenheide. Von hier geht es ein kurzes Stück auf der Landstraße entlang, bevor es dann wieder in den Wald und vorbei an Feldern, Weiden mit glücklichen Rindern erstmal in Richtung Grüneberg. An einer Kreuzung beschließen wir nicht bis Nassenheide, sondern zum Bahnhof nach Grüneberg zu laufen und dort dann wieder in Bahn nach Berlin zu fahren. Wir fanden die Strecke toll, haben weite Blicke übers Land genossen, Rehe und Störche gesehen, auf der Schlossterrasse Kaffee und Tee getrunken. Nur auf die Mückenstiche hätten wir gerne verzichtet … Bhf. Zehdenick - Ausbau Falkenthal - Falkenthal - Liebenberg - Bhf. Grüneberg - Distanz 25km ″Einsame Pfade und (asphaltierte) Radwege wechseln, insgesamt dominieren aber die schmalen Wanderpfade. Ein Teil der Strecke ist zugleich Havel-Radweg.“ Das lese ich im Netz. Ich finde Radwege anstrengend und hoffe ich kann ausweichen. Mit dem Wissen im Hinterkopf mache ich mich mit einer Freundin auf den Weg. Mit der Regionalbahn fahren wir nach Dannenwalde und laufen erstmal in den Wald und auf Waldwegen nach Ringsleben. Am Ortsausgang entdecken wir am See einen Steg mit zwei Stühlen, die einladen für eine erste kurze Rast. Wir beobachten kurz Libellen und laufen weiter am Ufer des Wentowsee’s nach Tornow. Uns fällt sofort die Feldsteinkirche mit ihrem Kirchturm auf. Zu Hause lese ich, der Plan für den Kirchturm stammt vom Baumeister Schinkel und seit 2013 ist die Kirche Privateigentum. Wir entdecken ein im 19. Jahrhundert erbautes Schloss und dürfen einmal ums Schloss laufen. Ein Stück weiter kommen wir an der ehemaligen Wassermühle vorbei, die heute eine Pension und Restaurant ist. Wir nutzen die Gelegenheit und gönnen uns einen Kaffee und Stück Kuchen. Motiviert und gut gestärkt laufen wir weiter nach Burgwall. Leider verpassen wir den Abzweig des Wanderwegs und laufen dann auf der Landstraße nach Burgwall. Bis jetzt hielt sich das mit den asphaltierten Radwegen in Grenzen, aber hinter Burgwall geht es auf dem Havelradweg weiter. Beim Bau der Eisenbahnlinie zwischen Löwenberg und Templin in den 1880er Jahren wurden große Tonvorkommen unter den Havelwiesen entdeckt. Durch den Abbau bis in die 90er Jahre des 20. Jahrhunderts entstanden die sogenannten Tonstiche, die sich links und rechts der Havel aneinanderreihen. Durch diese durchaus reizvolle Landschaft geht es dann meist auf dem Radweg nach Zehdenick. Ab und zu können wir auf einen Feldweg ausweichen und laufen an Seen vorbei. Aber so richtig Spaß macht es nicht mehr, der Asphalt nervt nur noch und die letzten Kilometer entlang der Bahnschienen ziehen sich. Geschafft kommen wir am Bahnhof an und genießen noch die Abendsonne bevor die Bahn kommt. Eine landschaftlich schöne Strecke, die ab Burgwall aber eher für eine Radtour geeignet ist. Dannenwalde -Wentowsee - Ringsleben - Tornow - Burgwall - Ziegelpark Mildenberg - Bahnhof Zehdenick - Distanz ca. 25km
Der Europäische Fernwanderweg E10 ist Teil des europäischen Wanderwegnetzes und soll einmal vom Norden Finnlands bis zum Süden Spaniens führen. In Deutschland beginnt E10 auf deutschem Gebiet an der nördlichsten Stelle von Rügen, beim Kap Arkona und führt über Stralsund nach Strasen. Der Europawanderweg E10 durchquert das Land Brandenburg auf einer Länge von etwa 430 Kilometern von Nord nach Süd und verbindet Strasen an der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern mit Bad Muskau an der Grenze zu Sachsen. Nur komme ich nach Strasen nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln, so wurde aus der ersten Etappe eine Zweitagestour in der ich die westliche Variante mit der östlichen Variante verknüpfte. Die westliche Variante des E10 verläuft über Rheinsberg und die östliche Variante über Fürstenberg. Beide Orte sind von Berlin aus gut mit dem Zug zu erreichen. Startpunkt in Rheinsberg ist das Schloss mit seinem Schlosspark. Von dort laufen wir vorbei an Seen, durch Kiefernwäldern, Auenwäldern und durch Wiesengebiete. Der Weg ist abwechslungsreich, die Wege angenehm. Für eine Einkehr bietet sich der Ort Zechlinerhütte am Schlabornsee an, das ist auch die Hälfte der Strecke für diesen Tag. Die Sonne scheint und das angezeigte Gewitter zieht an uns vorbei, wir bekommen nur einen kleinen Regenschauer ab. Von dort gehts über einen geraden Waldweg nach Petzkuhl am Großen Pälitzsee und wir sind jetzt in Mecklenburg. Von dort laufen wir über eine kleine asphaltierte Straße die restlichen 3 km nach Strasen. Dort ist am Havelufer unser Ziel für den ersten Tag, das Gasthaus und Hotel "Zum Löwen". Von dort starten wir am nächsten Morgen und laufen meist durch Laub- und Mischwälder nach Fürstenberg. Wir laufen nicht die gesamte Strecke auf dem E10. Nach den gelaufenen 26 km gestern und der Sturmwarnung für den frühen Nachmittag entscheiden wir uns nicht über den Stechlinsee zu laufen. Wir nehmen die Abkürzung über den Kleinen Glienitzsee nach Steinförde. Von dort laufen wir dann wieder auf dem E10 am Röbelinsee entlang nach Fürstenberg. Das wir nicht von über den Stechlinsee nach Fürstenberg gelaufen sind, fand ich nicht schlimm. Es ist ein Grund wieder nach Fürstenberg fahren. Tag 1 - Rheinsberg - Warenthin - Zechlinerhütte - Pelzkuhl - Strasen - Distanz 26km Tag 2 - Strasen - Boberow See - Kleiner Glienitzsee - Steinförde - Röbelinsee - Fürstenberg - Distanz 18km "Ein liebeskranker Hauslehrer hinterließ seine 23 Sinne im Wiesenburger Schlosspark, eine kleine blaue Wiesenpflanze wird zum Labyrinth und eine Himmelsleiter reckt sich in Bad Belzig empor ... wandern und wundern auf dem Internationalen Kunstwunderweg!" Die „Nordroute“, verbindet die beiden Bahnhöfe Bad Belzig und Wiesenburg. Neben den 10 Kunstwerken kann man eine landschaftliche und kulturelle Höhepunkte, wie den Wiesenburger Schlosspark, die Schlamauer Rummeln, die Burg Eisenhardt in Bad Belzig oder den Hagelberg mit dem höchsten Gipfelkreuz Brandenburgs erleben. Das mit dem Gipfelkreuz habe ich leider erst zu hause gelesen. Ein guter Grund nochmal in den Fläming zu fahren. Der Weg ist gut ausgeschildert und die Wegemarkierung gut, eine Einkehr im Töpfercafe zu empfehlen. Eine schöne Wanderung, besonders im Frühling. Bahnhof Bad Belzig - Burg Eisenhard - Hagelberg - Schmerwitz - Schlamau - Schlamauer Rummeln - Park &Schloss Wiesenburg - Bahnhof Wiesenburg - Distanz ca. 24km Schon lange habe ich den Gedanken auf dem E10 durch Brandenburg als Tagesetappen zulaufen. Da die Ostvariante im nördlichen Teils des Wegs an die Regionalbahn RE 5 gut ist, habe ich mich für diese Variante ab Fürstenberg entschlossen. Am Freitag ging es mit Freunden bei Sonnenschein von Fürstenberg nach Dannenwalde. Die Strecke führte auf unbefestigten Wegen am Wasser entlang und durch unterschiedliche Waldgebiete, Wiesen und Feldern. Wir haben tolle Aussichten genossen und hatten die Begegnung mit laut meckernden Ziegen. Kurz hinter Fürstenberg bestaunen wir eine denkmalgeschützte ehemalige Eisenbahnfähre die in vergangener Zeit über die Siggelhavel fuhr. Weiter gehts am Stolpsee vorbei, durch ein Waldgebiet vorbei am Campingplatz Havelblick entlang der jungen Havel nach Bredereiche. Dort kommen wir an einer Schleuse vorbei und stärken uns im Eiscafé Undine mit einem Eierlikör Eisbecher, Kaffee und Kuchen für den Rest der Strecke. Gestärkt und mit guter Laune laufen wir weiter ein Stück an der Havel über einen Feldweg entlang zum Gut Boltenhof. Durch den Gramzower Forst entlang dem Grenzbekbaches laufen wir bei untergehender Sonne zum Bahnhof Dannenwalde. Ein sehr attraktiver und landschaftlich abwechslungsreicher naturbelassener Weg. Von Fürstenberg nach Bredereiche ist der Weg gut markiert (E10 weiß mit blauem Balken). Ab dem Gut Boltenhof ist die Markierung spärlicher, aber mit Komoot und GPS war es einfach den richtigen Weg zu finden. Fürstenberg - Siggelhavel -Stolpsee - Bredereiche - Gut Boltenhof - Dannenwalde - Grenzbek - Distanz 24km Fürstenberg - Siggelhavel -Stolpsee - Bredereiche - Gut Boltenhof - Dannenwalde - Grenzbek - Distanz 24km Ein Kurztrip nach Stralsund lohnt sich. Die Hansestadt liegt am Strelasund, einer Meerenge der Ostsee. Die Altstadt ist liebevoll saniert und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Es ist zwar Winter und eisig, aber die Sonne scheint und ich mache mich den Weg zum Hafen und laufe spontan entlang der Sundpromenade zum Stralsunder Strandbad. Hier genieße ich einen faszinierenden Blick über die Ostsee und zur Insel Rügen, beobachte Schwäne und Möwen. Am Ende des Strandbades kann ich noch etwas entlang des Strelasund laufen, irgendwann laufe ich auf dem Radweg weiter. Auf Google entdecke ich, das im Kramerhof eine Möglichkeit einer Einkehr gibt, also laufe ich bis zum Kramerhof. Angekommen muss ich feststellen, das die Minimanufaktur Winterpause hat. Ich mache kehrt und laufe bei eisigem Wind auf dem Radweg wieder zurück in Richtung Stadt. Der führt parallel zur Promenade und schützt klein wenig vor dem Wind. In Höhe des Kniepertores laufe ich durch die Altstadt wieder zum Hafen. Dort gönne ich mir einen Kaffee mit Blick auf dem Hafen. Da ich schonmal vor dem Ozeaneum stehe, nehme ich das auch noch mit. Dort genieße ich zum Abschluss des Tages noch einen schönen Sonnenuntergang über den Dächern Stralsund. Ein schöner Tag in Stralsund und die Erkenntnis, das ich im Sommer nochmal kommen werde. Hafen Stralsund - Sundpromenade - Strandbad - Kramerhof - Knieper Tor - Altstadt - Hafen Stralsund - Distanz 13km Winter an der Ostsee ist Entspannung und Ruhe, die Strände sind nicht überlaufen und der Wind bläst mir um Ohren. Bei winterlichen Temperaturen steige ich in Stralsund in den Zug und bin einer knappen Stunde im Ostseebad Binz. Von dort will ich am Strand nach Sellin laufen und auf dem Hochuferweg zurück nach Binz, jedenfalls ist das mein Plan. In Binz angekommen laufe ich direkt vom Bahnhof in Richtung Strand. Ich bin happy, Meeresrauschen, Wellen. Was will Frau mehr :-) Ich laufe am Strand entlang, genieße einen Blick von der Seebrücke und lasse mir den eisigen Wind ins Gesicht wehen. Ich laufe weiter am Strand entlang und stehe vor einem Schild “Weg zum Wandern nicht geeignet„, nehme dann doch den Höhenwanderweg nach Sellin. Der geht durch einen Buchenwald, ständig hoch und runter, Wandern auf Rügen kann anstrengend sein. Ich werde aber immer wieder durch Ausblicke auf die Ostsee belohnt. Vereinzelt kommen mir andere Wanderer entgegen, ansonsten ist es ruhig. In Sellin angekommen wird der Wind unangenehm und es fallen Schneeflocken, aber ein Blick von der ältesten Seebrücke muss dann doch sein. Jetzt tut ein Kaffee gut, um mich wieder aufzuwärmen. Der Schnee hört auf und spontan laufe ich am breiten Sandstrand mit fast weißem feinen Sand weiter nach Baabe. Direkt am Wasser ist der Sandstrand ja sowieso fester und bequemer mit Schuhen zu belaufen, als wenn man durch den weißen Sand stapft. Es kommt es mir vor, als hätte ich so viel mehr „Bezug“ zum Meer – man konzentriert sich dabei so wunderbar auf die Wellen, Wellenausläufer, Möwen und Enten. Ich vergesse alles andere um mich und genieße es einfach nur. In Baabe angekommen, fahre ich mit dem Rasenden Roland zurück nach Binz. Im Winter fährt die Dampflok alle 2 Stunden und es ist ein Erlebnis für sich. Es war ein super schöner und erholsamer Tag auf Rügen. Ostseebad Binz - Ostseebad Sellin - Ostseebad Baabe - Distanz 12km Heute war ich mit einer Freundin im Naturpark Nuthe-Nieplitz unterwegs. Nachdem die ganze Woche die Sonne schien, war das Wetter heute recht durchwachsen. Startpunkt der Wanderung war Zauchwitz, hier parkte ich das Auto. Auf dem Radweg entlang der Straße ging es erst auf dem Radweg nach Stangenhagen. Von dort führte der Weg entlang des Pfefferfließes direkt zu einem Vogelbeobachtungsturm. Unterwegs fängt an ganz leicht zu schneien, durch den Wind fühlt es sich wie Hagel an. Oben auf dem Turm hatten wir eine tolle Aussicht auf das Moderfließ. Im Frühling und Herbst rasten hier Zugvögel, im Sommer ziehen Wasservögel ihre Jungen auf und der Fischadler brütet auf einem Mat im See. Heute sind große Gänsetrupps zusehen und vorallendingen zu hören. Es hört auf zu schneien, aber der Wind bleibt. Vom Pfefferfließ liefen wir am Strassgraben entlang in Richtung Riebener See. Im Wald entdeckten wir das Zeichen des Fontanewanderweges. Hier ist also Fontane im 19. Jahrhundert lang gelaufen. Es ist der F4 der von Zossen über Potsdam nach Berlin-Lichterfelde führt. Wir laufen durch Kieferwälder, den Wind spüren wir nicht mehr so arg, hören ihn aber. Immer wieder knarren die Bäume, die Baumwipfel bewegen sich hin und her. Der den Sturm in der letzten Zeit ist überall noch sehen. Aber auch das hat seinen Charme. Ein kurzer Abstecher zum Wassersteg am Riebener See, von dem der ansonsten in den Uferbereichen mit Schilff umgebene See gut einsehbar. Von dort sind wir am Rand der Gänselake und über Feldweg im leichten Regen zurück nach Zauchwitz gelaufen. Wir sind entlang von Gräben, durch Waldstücke, entlang von Wiesen und Feldern gelaufen und haben die Weitblicke in die Landschaft genossen. Zauchwitz - Stangenhagen - Pfefferfließ - Strassgraben - Riebener See - Gänselake - Zauchwitz - Distanz 16km .„Der Schwielow ist breit, behaglich, sonnig und hat die Gutmütigkeit aller breit angelegten Naturen“, so beschrieb einst Theodor Fontane den Schwielowsee auf seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg. In diesem Sinne bin ich heute auf Fontanes Spuren um den Schwielowsee gelaufen. Mit dem Rad geht das super, aber zu Fuß? Ich bin skeptisch, laut Komoot geht das, ohne die gesamte Strecke auf dem Radweg zu laufen. Los geht es in Caputh, mit der Fähre übers Wasser in Richtung Geltow. Ich bin mit einer Freundin unterwegs und wie solls anders sein, übers Erzählen verpassen wir kurz hinter dem Wentdorfgraben den Abzweig in den Wald. Also laufen wir bis zur Baumgartenbrücke die Straße entlang, was wir nicht weiter schlimm fanden. Auf der Baumgartenbrücke genießen kurz den Blick über den Schwielowsee und auf die Insel Werder. Wir laufen weiter nach Petzow, kurz hinter dem Resort Schwielowsee verlassen wir die Straße bzw. den Radweg und kommen über einen Feldweg in den von Lennè gestalteten Schlosspark Petzow. Wir laufen am Schloss und am Haussee vorbei und verlassen den Park durch die Schilfftürme und gehen durch den Wald über die Löcknitzhalbinsel. Im Wald sind noch die Sturmschäden zu merken, überall liegen Äste und umgekippte Bäume. Von dort geht es auf dem Radweg bis zur Uferpromenade in Ferch, die durch den gesamten Ort am See entlang führt. Kurz hinter dem Landhaus Ferch führt der Weg auf der rechten Seite oberhalb der Straße bis Flottstelle. Da es jetzt langsam dunkel wird, entscheiden wir die letzten 1,5 km den Radweg bis zur Fähre in Caputh zu nehmen. Laut Wegweiser führt ein Weg nochmal von Flottstelle bis zum Ortseingang Caputh entlang des Schwielowsee und runter vom Radweg, aber da wir fast nichts mehr sehen, bleiben wir auf dem sicheren Radweg. Die Erkenntnis des heutigen Tages Fontane hatte recht. Eine schöne Wanderung die Natur, Kultur, wunderschöne Blicke auf den See, idyllische Orte, Einkehrmöglichkeiten bietet, ohne oft auf dem Radweg zu laufen. Caputh - Geltow - Baumgartenbrücke - Petzow - Löcknitztal - Ferch - Flottstelle - Caputh - Distanz 15km Der Groß Glienicker See zählt zu den klarsten Seen Berlins. Früher verlief die Grenze zwischen West-Berlin und DDR durch die Mitte des Sees. Sie war durch Bojen gekennzeichnet. West-Berliner durften im See bis zu diesen Bojen schwimmen und im Winter auf dem Eis laufen. Für DDR-Bürger war der Zugang verboten – der Groß Glienicker See war Teil der Mauer. Heute bin ich mit Freunden um den See gelaufen. Mit der Fähre ging es von Wannsee nach Kladow rüber. Durch Alt Kladow laufen wir zum See. Direkt am Ufer können wir nur Abschnittsweise entlanglaufen. Was nicht schlimm ist, denn wir laufen an einigen architektonisch interessante Häuser vorbei. Zum See kommen wir über den Gutspark. Am Wasser beobachten wir Enten und geniessen die letzen Sonnenstrahlen. Der Uferweg endet in einer Sackgasse, wir stehen vor einem Schild Privatgrundstück. Wir laufen zurück und machen einen Abstecher zum Sacrower See. Dort machen im Restaurant Landleben Pause bei Kaffee und Kuchen. Von dort geht es zurück durch den Wald zum Fähranleger. Es eine schöne kleine Wanderung. Fähranleger Kladow - Alt Kladow - Groß Glienicker See - Gutspark - Sacrower See - Alt Kladow - Fähranleger Kladow - Distanz 13km Die erste Etappe des 66-Seen Wegs geht von Potsdam nach Marquardt. Die Etappe hatte ich bislang ignoriert, liegt diese gleich um die Ecke. Heute bin ich die Etappe in die entgegengesetzte Richtung gelaufen. Der Grund war die Fahrzeiten der Bahn, die fährt am Wochenende alle zwei Stunden von Potsdam nach Marquardt. Vom Bahnhof laufe ich zum Schloss, in dem es spuken soll. Der Geist frühere Besitzer, deren von Bischoffwerder, soll dort ihr Unwesen treiben. Heute steht es leer, ein Gespenst ist mir nicht begegnet. Durch den Schlosspark laufe zum Sacrow - Paretzer - Kanal. Dort beobachte ich Schwäne und genieße die Sonne. Über die Eisenbahnbrücke komme ich auf die Marquardter Straße: Ich überquere die Bundesstraße und biege gleich links in den Gutsgartenweg: Dieser führt direkt in Bornimer Feldflur. Ich komme an Feldern vorbei, sehe glückliche Kühe und mache kurze Rast am Kanal, bevor ich Nedlitz erreiche. Ich folge dem Zeichen des 66-Seen-Weges in die Straße am Golfplatz bis zur Amudsenstraße. Hier entscheide ich spontan links abzubiegen und die neue Uferpromenade am Jungfernsee entlangzulaufen. So komme ich auch in Neuen Garten und muss nicht mehr über Straßen und durch Wohngebiete laufen. Ich komme zwar nicht am Bellverdere am Pfingsberg vorbei, aber das kenne ich. Im Neuen Garten laufe ich bis zum Mamorpalais und nehme den Ausgang in Richtung Alleestraße. Der 66-Seen Weg verläuft hier weiter über die Russische Kolonie Alexandrowka, den Ruinenberg und durch den Park Sansoucci zum Luisenplatz. Das bin ich nicht mehr gelaufen, sondern durch die Innenstadt zum Luisenplatz. Belohnt wurde ich dort durch Potsdamer Lichterspektakel. Ich bin immer wieder erstaunt und überrascht wie ländlich es am Stadtrand von Potsdam, mir hat die Etappe gefallen. Wer Potsdam nicht kennt, sollte die vorgesehene Wegeführung laufen und an den Sehenswürdigkeiten Potsdam entlang laufen. Schloß Marquardt - Sacow-Paretzer-Kanal - Bornimer Feldflur - Nedlitz - Jungfernsee - Neuer Garten - Jögertor - Luisenplatz - Distanz 18km Die Strecke ist die 4. Etappe des 66-Weges und die erste Etappe der insgesamt 17 Etappen die ich komplett nach Plan laufe. Laut Wanderbuch sind es 24 km von Hennigsdorf nach Wensickendorf. Nach Henningsdorf fahre ich mit der S-Bahn, von dort geht es bei sonnigen Herbstwetter los. Heute binich nicht alleine unterwegs, ich laufe in einer Gruppe, die den 66 Seen läuft. Hinter Hennigsdorf laufen wir in den Wald und an den Havelauen vorbei. Wir verpassen wir den Weg in die Stolper Heide und laufen auf dem Radweg Berlin-Kopenhagen. Erfahrungsgemäß gehört Verlaufen dazu, heute finde ich das nicht toll. Das Laufen auf asphaltierten Wegen ist anstrengend und die Strecke eintönig. Nach einigen Kilometern treffen wir auf den richtigen Weg und die Strecke wird schöner. In Birkenwerder treffen wir auf die Briese. Hier führt uns der Weg teilweise über Holzstege zum Mönchsee und Boddensee. Geplant ist eine Kaffeepause am Boddensee, aber wir bekommen in dem Restaurant keinen Platz. Da ist bei dem schönen Wetter jeder Platz besetzt. Eine kurze Pause am See und weiter gehts. Die Hälfte der Strecke ist geschafft und mich fühle mich noch fit. Der Weg führt uns aus dem Ort raus und ins Briesetal. Durch Wald und Wiese sowie durch Sumpfgebiete sucht sich das Flüsschen hier seinen Weg und lässt kleine Seen entstehen, umrahmt von romantisch schönen Uferwegen. Über Holzstege laufen wir durch das Briesetal und staunen über die Landschaft. Durch den Sturm Xavier, der vor einer Woche sein Unwesen in Berlin getrieben hat, wird der Weg durch entwurzelte Bäume versperrt über die wir klettern. Wir haben die Zühlsdorfer Mühle erreicht, einer alten Wassermühle, die jetzt ein Holzverarbeitungsbetrieb ist. Hier verlassen wir die Briese und laufen durch den Wald nach Wensickendorf. Die letzen Kilometer ziehen sich, meine Füsse werden schwerer, das Laufen wird anstrengender und ich merke das ich heute am Limit bin. Ich bin froh den Bahnhof zu sehen und am Ziel angekommen zu sein. Aus den geplanten 24 km, sind dann laut Handy 29 km geworden. Und ich komme zu der Erkenntnis ich darf einfach nur fertig sein, über 20 km bin ich schon lange nicht mehr gelaufen. Aber schön war’s und werde noch ein paar Etappen des Weges laufen. Hennigsdorf - Niederheide - Birkenwerder - Briesetal - Zühlsdorfer Mühle - Wensickendorf - Distanz 29km Wenn die sich nach Sturm Xavier, Regen und grauem Himmel endlich mal wieder die Sonne zeigt, kann ein Spaziergang an der Havel zur spontanen Wanderung werden. Und so bin ich heute vom Yachthafen Potsdam die Havel entlang in Richtung Geltow gelaufen. Der Weg ist gleichzeitig der Havelradweg, Fontanewanderweg, der E10 und teilweise der 66-Seen-Weg und bietet schöne Ausblicke auf`s Wasser. Bei dem Wetter sind noch viele Segelboote unterwegs. Am Seekrug setze ich mich auf den Steg, geniesse die Sonne und beobachte einen Schwan der einsam und alleine auf dem Wasser seine Bahnen zieht. Ich laufe weiter und langsam macht sich der Sturm Xavier bemerkbar. Entwurzelte Bäume versperren den Weg und ich muss klettern. Kurz vor dem Zeltplatz entschliesse ich über den Wildpark zurück zulaufen. Ich war lange nicht mehr dort, die Wegeführung ist einfach und per Handy kann ich mich auch gut orientieren. Im Wald begegnen mir vereinzelt Läufer, Radfahrer und Leute die Pilze suchen. Das erste Mal bin ich heute auf dem Kellerberg und bin erstaunt das ich einen Blick bis zum Neuen Palais und auf das Bellverde auf dem Klausberg habe. An der Wildmeisterei vorbei, laufe ich zum Großen Stern, über den Entenfängerweg zum Forsthaus Sansoucci und bin am Kaiserbahnhof. Ein kleines Stück durch den Park und aus dem Spaziergang ist eine schöne Wanderung geworden. Yachthafen Potsdam - Luftschiffhafen - Seekrug - Pirscheide - Forsthaus - Kellerberg - Wildmeisterei - Großer Stern - Forsthaus Sansoucci - Park - Distanz 14km
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