Der Elsterperlenweg ist ein ca. 72 km langer Rundwanderweg im nordöstlichen Vogtland durch das mittlere Elstertal. Start- und Endpunkt des Weges ist die Stadt Greiz. Mit dem Auto bin ich in drei Stunden dort, mit der Bahn ist Greiz von Berlin ebenfalls in ca. drei Stunden zu erreichen. Gute Vorrausetzungen für mich um auszutesten, ob mir ein paar Tage alleine wandern Spaß macht. Ich laufe den Weg in vier Tagen und übernachte in Greiz und Berga. In Wünschendorf bekomme ich keine Übernachtung. Was nicht weiter schlimm ist, mit der Vogtlandbahn komme ich in ein paar Minuten von Berga nach Wünschendorf. Ich starte am Greizer Park, laufe am Sommerpalais vorbei, dann geht es über eine Brücke bergan zur Idahöhe und auf naturbelassenen Wegen durch den Wald. Ich genieße den ersten Ausblick von der Teufelskanzel. Der Weg ist gut ausgeschildert und verlaufen geht eigentlich nicht. Ich schaffe es an der Lehnamühle, wahrscheinlich gehört verlaufen für mich mit zum Wandern. Nach einem Umweg bin ich wieder auf dem Weg. Der erste Tag geht super. Ich genieße neue Eindrücke, Ausblicke und Weitblicke über Felder und Dörfer. Geschafft aber glücklich komme ich in Berga an. Am zweiten Tag finde ich den Einstieg nicht gleich, laufe über einen Radweg, bevor ich wieder die Markierung EPW sehe. Es geht zur Clodramühle parallel zur Weißen Elster, die ich aber nicht wirklich sehe. Kurz vor der Clodramühle mache ich Rast an einem Wehr und ab der Mühle laufe ich nur noch durch den Wald, wirkliche Ausblicke kommen nicht. Ich finde es langweilig alleine. Ich überlege, ob das jetzt wirklich so eine gute Idee von mir ist alleine zu laufen. Nach Wünschendorf laufe ich weiter am Kloster Mildenfurth vorbei. Angekommen in Wünschendorf fahre mit der Bahn wieder zurück nach Berga, um am nächsten Tag wieder nach Wünschendorf zu fahren. Am nächsten Morgen starte ich in Wünschendorf und laufe gleich einen Berg hoch in den Märchenwald, komme mir vor wie Hänsel und Gretel. Es macht mir wieder Spaß zu laufen. Landschaftlich wird es abwechslungsreicher und auch anspruchsvoller, ich laufe durch den Wald, Berg rauf und runter, durch Felder, an einem Bach und an stillgelegten Bahngleisen vorbei. Dann komme ich an zwei Wegweisern vorbei, an dem einen steht EPW „trittsicher und höhentauglich“, an dem andern EPW bequemer Talweg. Ich überlege kurz und entscheide mich für den Talweg nach Berga. Ganz höhentauglich bin ich nicht und alleine will ich kein unnötiges Risiko eingehen. Der Talweg ist schön. Ich habe immer wieder Blicke auf den Fluss und komme wieder in Berga an. Am nächsten Morgen laufe über Eula nach Greiz. Die Strecke ist schön, anfangs mit weiten Blicken übers Vogtland, laufe dann wieder durch den Wald, genieße ein paar Blicke ins Elstertal. In Neumühle mache ich am Elsterwehr Pause und laufe dann über den Schlötengrund nach Greiz. Ich habe das Gefühl den letzten Teil des Weges nur noch stetig bergauf zu laufen, um zum Ende einen Blick vom weißem Kreuz auf Greiz zu haben. Dann gehts es bergab nach Greiz und ich bin am oberen Schloss angekommen und glücklich. Mir hat der Elsterperlenweg gefallen. Nicht ganz herausfordernd, aber doch abwechslungsreich und ab und zu anstrengend. Wald und Weitblicke wechseln sich ab, was ich mag. Mit dem Abschnitt des Zehnmarkwegs, den ich nicht gelaufen bin, ist auch etwas Abenteuer dabei. Auch ist der Elsterperlenweg nicht überlaufen, mir sind an den vier Tagen nur zwei Wanderer und ein paar Radfahrer begegnet. Meine Erkenntnis ist, ein paar Tage kann ich ganz gut alleine laufen. Es hat den Vorteil, dass man sein eigenes Tempo laufen kann, sich die Strecke selber einteilen kann und man lernt sich selber zu motivieren. Allerdings ist es auch schön, wenn man sich gegenseitig motivieren kann und Gedanken austauschen. Das hat mir meist den letzten Kilometer am Tag gefehlt oder wenn der Weg mal etwas eintönig war. Tag 1: Greiz - Berga (25km) / Tag 2: Berga - Wünschendorf (17km) / Tag 3: Wünschendorf - Berga (16km) / Tag 4 Berga - Greiz (20km) - Gesamtdistanz 78km
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